Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Schwarzbach im Jahre 1378.
Es zählt mit 259 Einwohner (Stand 2003) zu den kleinen Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft.
Im Jahre 1899 gehörte Schwarzbach zum Großherzogtum Sachen-Weimar-Eisenach. Schwarzbach ist ein Straßendorf in einem tiefen Tal.
1960 feierte die kleine Gemeinde ihr 500-jähriges Bestehen. Eine der höchsten Erhebungen von Schwarzbach ist 368 m, unter den Bewohnern als Gänsevorwerk bekannt. Gleich dahinter befindet sich der Hirtenberg, zu dem man heute noch wandern kann, wie ein Wanderwegweiser zeigt.
Dorf und Rittergut Schwarzbach
Das Rittergut war von Mitte des 15. Jahrhunderts bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts Besitz der Familie von Pöllnitz, dieses Geschlecht gehörte zu den ältesten ureingesessenen unserer Gegend, und auch zu den bedeutensten unserer engenHeimat. Aus Unterschriften eines Urphedebriefes geht die ganze Familie des damaligen Herrenhauses in Schwarzbach hervor, und zwar unterzeichneten:
- Pancratz von Pöllnitz der Alte (starb 1560)
- Balthasar von Pöllnitz (Baltzer)
- Pancratz von Pöllnitz der Junger
- Hanß Braun von Pöllnitz
- Heintz von Pöllnitz (konnte nicht schreiben, dafär hat sein Bruder Hanß unterschrieben
- Salomon von Pöllnitz (starb 1566 kurz nach seiner Vermählung mit Margarethe von Gauern)
Nach Pancratz (der Alte) Tod übernahm sein Sohn Blathasar den Anteil des Besitzes in Sorna und Kursdorf, Schwarzbach und alle anderen Besitzungen übernahmén die drei anderen Brüder Pancratz, Heinrich und Hanß Braun.Alle drei Brüder erfreuten sich lebensfähiger Nachkommen, so das die Besitztümer immer weitervererbt werden konnten. Speziell der Besitz in Schwarzbach blieb bei den Nachkommen Hanß Brauns. Er hatte 10 Kinder und war mit Barbara Münch von Münchenbernsdorf verheiratet. Dessen ältester Sohn Bernhard übernahm das elterliche Gutin Schwarzbach, später erwarb er auch noch Lindenkreuz dazu.
Bernhard wurde am 4. Juli 1560 geboren. Er besuchte 1586 die Universitäten zu Jena, Helmstädt, Altdorf, Köln, Marburg, Straßburg und Genf. 1596 kehrte er in die Heimat zurück. Er war bereits mit 33 Jahren der oberste Beamtedes damals mächtigsten deutschen Kurstaates und blieb es 21 Jahre lang. Am 22. Febuar 1598 heiratete er Ursula geb. von Nismitz, die ihm zwei Söhne gebar (Christian geb. am 19.2.1670 und Hans Christoph). Am 5. August 1628 starb er auf Schloss Goseck bei Naumburg, wo er auch begraben liegt.
Christian, sein erstgeborener Sohn, übernahm nun das alte Stammgut in Schwarzbach . Er starb am 18. Febuar 1670 in Münchenbernsdorf, überlebt von seiner zweiten Gemahlin Dorothea geb. von Bellin. Seine erste Gemahlin Anna Elisabeth von Werthern - Buchlungen sowie seine sämtlichen Kinder waren ihm im Tode vorausgegangen.
Christians Bruder Hans Christoph hatte bereits 1657 das zeitliche gesegnet. Daher ging sein Güterbestiz an Hans Christophs Sohn. Dieser wurde am 31. Mai 1638 geboren, war verheiratet mit Amalie von Hünigk, und starb am 14. April 1680 in Goseck. Er hatte für eine Völlige Neugestaltung der Erbfolgeverhältnisse nach seinem Tode gesorgt. Er setzte also trotz großer Schwierigkeiten durch, dass nur seine beiden Söhne erbberechtigt waren. Die beiden Söhne, Christian Bernhard geb. 1669 und Christian Julius Heinrich geb. 1672, übernahmen nun auch den großen Besitz in Schwarzbach. Das Schicksal wollte es , dass die beiden sich als Abschluß ihrer sorgfältigen Erziehung auf eine Europareise begarben. Auf der Überfahrt von Holland nach England, im Juli 1693, wurden sie von feindlichen Schiffen König Ludwigs XIV. von Frankreich angegriffen. Das Schiff versank und mit ihm alle Passagiere. Die Mutter wollte das Schreckliche nicht glauben. Noch zwei Jahrzehnte hielt sie den Erbstreitigkeiten stand. Irgendwann um 1700 verkaufte Amalie von Pöllnitz Schwarzbach an die zeitzische Rentkammer. Sie hoffte noch immer das ihre beiden Söhne noch irgendwann zurrückkehern. Später wurde das Gut in Schwarzbach an einen von Carlowitz weiterverkauft.